Die Lektüregruppe trifft sich online 14tägig mittwochs 19:00 bis 21:00 Uhr ab dem 2. März 2022.
„Die These der Schizo-Analyse lautet schlicht: Der Wunsch […] gehört der Ordnung der Produktion an […] Jede Produktion ist zugleich gesellschaftliche und Wunschproduktion. Folglich werfen wir der Psychoanalyse vor, diese Ordnung der Produktion vernichtet und sie der Repräsentation erneut anheimgegeben zu haben. Weit entfernt, von der Kühnheit der Psychoanalyse zu zeugen, ist die Idee der unbewußten Repräsentation von Beginn an von ihrem Scheitern oder ihrer Entsagung gezeichnet: ein Unbewußtes, das nicht produziert, sondern sich damit begnügt, zu glauben… Das Unbewußte glaubt an Ödipus, an die Kastration, an das Gesetz… Zweifellos ist die Psychoanalyse die erste, die erklärt, daß streng genommen der Glaube kein Akt des Unbewußten ist, es ist immer das Vorbewußte, das glaubt.“
(Gilles Deleuzte; Félix Guattari: Anti-Ödipus. Kapitalismus und Schizophrenie 1. Suhrkamp Taschenbuch, Frankfurt am Main 1974. S. 381f)
Deleuze und Guattaris 1972 erschienenes Buch hat in den Feldern der Psychoanalyse, der Philosophie, der Soziologie, der Politologie und der Ästhetik sowie in ihren Praxen Spuren hinterlassen.
Das 30jährige Jubiläum dieses Textes ist ein guter Anlass, um zu sehen, was in und durch die Lektüre in der Gruppe ‚produziert‘ wird, im Hinblick auf die Themen, die uns 2022 bewegen.
Die Befragung des Textes könnte in den Feldern der Psychoanalyse, des Soziopolitischen und der Kunst Forschungsinteressen hervorbringen oder bereits vorhandene Vorhaben re-formulieren oder präzisieren helfen.
Gesprochen wird über den Text in deutscher und englischer Sprache. Als Basis dient die deutsche und englische Übersetzung des Textes. Das französische Original dient als Referenz. Frenchspeakers welcome!
Anmeldung
Anmeldungen bitte bei Dr. Claudia Lemke (C.Lemke@hamburg.de).
Teilnahmegebühr
€5 pro Treffen oder €25 pro Jahr zu entrichten auf das Konto der Freud-Lacan-Gesellschaft:
IBAN: DE67100400000572712800_ Commerzbank, Berlin.
Mitglieder der FLG sowie Studenten und Arbeitslose frei.